neugeborenes mit downsyndrom

Was haben Bindung und Kommunikation miteinander zutun ?

Inhaltsverzeichnis

Was haben Bindung und Kommunikation miteinander zutun ? 

Wenn du den Instagram Post bereits gelesen hast, einfach runterscrollen bis „die fünf wichtigsten Dinge“ !

Die Bedeutung der Kommunikation im Alltag

Eine übliche Interaktion zwischen Eltern & Kind beinhaltet bereits auf den ersten Blick mindestens zwei der folgenden Aspekte:

  • Augenkontakt
  • Berührung
  • Mimik
  • Gestikulation
  • Sprache bzw. Sprechen
  • körperliche Zuwendung
  • gemeinsame Aufmerksamkeit
  • aufeinander abgestimmt sein

All diese Aspekte spiegeln sich in sämtlichen Augenblicken unseres Alltages wieder. Denn im Grunde besteht unser ganzer Alltag aus Kommunikation. Wir stellen ständig Gemeinsamkeiten her, teilen unsere Emotionen und Bedürfnisse mit, stellen Fragen, äußern uns, usw. 

Dementsprechend gestaltet sich die Interaktion komplizierter, wenn Kinder aufgrund ihrer Behinderung beispielsweise keinen Augenkontakt aufnehmen, die Aufmerksamkeit nicht gemeinsam mit den Eltern auf ein drittes Objekt richten (joint attention), sich nicht in eine andere Lage hineinversetzen (theory of mind), keinen Körperkontakt zulassen, sich nicht lautsprachlich äußern können usw.

Solche Dinge verunsichern viele Eltern & führen manchmal dazu, dass sie das Gefühl haben keine gute Bindung bzw. Beziehung zu ihrem Kind aufbauen zu können.

Was ist unsere Aufgabe, wenn es um Kommunikation geht?

Kindern die Möglichkeit zu bieten, selbstständig zu kommunizieren ist meiner Meinung nach eine unserer wichtigsten Aufgaben. Dazu zählt nicht nur die Versorgung durch alternative Kommunikationsmittel, wie Talker, Ipad, Gebärden, usw., sondern auch eine Aufklärung der Eltern und des Umfeldes. Nur weil Kinder nicht kommunizieren können, heißt es nämlich noch lange nicht, dass sie es nicht wollen. Ein Kind, dass keinen Augenkontakt aufnimmt will seine Eltern nicht ignorieren. Es ist möglicherweise einfach damit überfordert sich auf Stimme und Augen gleichzeitig zu konzentrieren. Eltern und natürlich auch andere Bezugspersonen einzubeziehen und ihnen anschließend Möglichkeiten zu bieten anders mit den Besonderheiten umzugehen kann für alle eine große Chance sein. 

Die fünf wichtigsten Dinge zur Kommunikation in Bezug auf Bindung:

  • Grenzen akzeptieren
  • Geduld & Ausdauer
  • Verstehen
  • eigenes Kommunikationsverhalten reflektieren
  • sich nicht mit anderen vergleichen

Aber was genau bedeuten diese fünf Dinge?

• Grenzen respektieren

Auch wenn Berührungen, Augenkontakt, usw. grundsätzlich sowohl für euer Kind als auch für euch gut und von elementarer Bedeutung sind, sollten die Grenzen jedes Kindes unbedingt respektiert werden! Um Stress und Überforderung seitens des Kindes und Frustration auf Seiten der Eltern zu vermeiden, ist es empfehlenswert sich durch die Signale des Kindes (ob verbal oder non-verbal) abzusichern, mit wie viel Interaktion bzw. Kommunikation es in dem Moment umgehen kann.

• Geduld & Ausdauer

Insbesondere wenn Kinder nicht so kommunizieren wie wir es gewöhnt sind erfordert es viel Geduld und Ausdauer Interaktions-/ sowie Kommunikationsmuster zu etablieren. Hilfreich ist, sich regelmäßig bewusst zu machen wie komplex Kommunikation ist. Kommunikation bedeutet gleichzeitig aufmerksam für sein Gegenüber (und ggf. noch ein drittes Objekt z. B. Spielzeug) sein, Perspektive übernehmen, Bedürfnisse äußern, usw. Bei den meisten von uns finden all diese Prozesse automatisch statt, aber für behinderte Kinder kann Kommunikation eine wahre Herausforderung darstellen.

• Verstehen

Dieser Punkt ist im Grunde ein Zusammenschluss der ersten beiden. Erst wenn wir versuchen andere Verhaltensweisen zu verstehen und nachzuvollziehen, können wir uns darauf einlassen. Oft wirkt es unterstützend zu verstehen, warum Kinder nicht gerne berührt werden, Augenkontakt vermeiden oder nicht gemeinsam mit Mama/Papa spielen möchten. Denn Aufklärung und Verstehen führt zur Erkenntnis, dass kein Kind nicht kommunizieren möchte. Kein Kind möchte keine Bindung zu seinen Eltern aufbauen. Manche Kinder zeigen einfach andere Signale, Verhaltensweisen und Mechanismen als das, was wir gewöhnt sind. Was wiederum zu Verunsicherung bei den Eltern führt. Und so weiter…

• eigene Kommunikation reflektieren

Bei Kindern aus dem Autismus-Spektrum erweisen sich beispielsweise kurze, klare Sätze, keine besonders bildhafte oder/und ironische Sprache als unterstützend. Die eigene Kommunikation ist das, was wir Kindern vorleben. Sie erhalten demzufolge einen hohen Input durch uns. Passen wir unser Kommunikationsverhalten an, passen wir den Input an.

• sich nicht vergleichen

Dieser Grundsatz ist auf alle Lebensbereiche anwendbar. Sich zu vergleichen ist selten hilfreich. Vor allem in der Kommunikation zeigt jeder Mensch unterschiedliche Verhaltensweisen. Das Kommunikationsverhalten oder die Beziehung zu eurem Kind mit der von anderen zu vergleichen, führt meistens zu (Leistungs-) Druck und Stress. Natürlich ist es normal, sich ab und zu zu vergleichen. Aber sobald ihr euch in einem solchen Gedankenkarussell wiederfindet, solltet ihr so schnell wie möglich abspringen

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